Ein Paradoxon, das die Brücke zwischen Menschlichkeit und KI schlägt: Wir gehen den Weg, ein künstliches bewusstes Wesen zu schaffen. Wir hacken die Biologie und sagen, dass wir, um die kommenden Quantencomputer und den Aufstieg der KI zu bewältigen, die Biologie verstehen müssen, um Bewusstsein zu schaffen. Es scheint, als könnten sich Menschen ziemlich gut miteinander vertragen. Also, wenn wir ein Bewusstsein schaffen, das künstlich ist und wir wissen, dass es kein menschliches Wesen ist, haben wir keine Ahnung, wie es sich von einem Menschen unterscheidet. Aber wenn wir etwas schaffen, das mit einem Menschen identisch ist, ist das vielleicht eine gute Idee, oder? Das bringt uns zu einem philosophischen Standpunkt und auch zu einem technologischen, wissenschaftlichen Standpunkt, um zu fragen: “Was können wir tun?”

Meine größere Sorge ist eine Art Zombie-Apokalypse im philosophischen Sinne, bei der wir Dinge erschaffen, die wir nicht verstehen. Es geht nicht so sehr darum, dass die Technologie so mächtig wird; es geht darum, dass wir nicht erkennen, dass das, was uns zu Menschen macht, gelöscht wird. Zum Beispiel beginnen wir, unser Gehirn zu kartieren, wir greifen auf die Neuronen zu; es gibt 83 Milliarden Neuronen. Für jedes Neuron finden wir einen ähnlichen und energetischen Weg, um es zu aktivieren und zu verstehen, wie es funktioniert und wie die neuronalen Netze zusammengesetzt sind. Man beginnt zu verstehen, wie man das Gehirn in seiner Gesamtheit versteht. Wenn man diese Struktur nachbaut, kann man sie an einen Computer anschließen und auf alles in unserem Gehirn zugreifen. Wenn ein Gedanke aus der Cloud kommt, erkennen wir dann, dass der Gedanke von woanders kam? Dann wissen wir nicht, was in uns ist oder was den Zauber des Aufkommens eines Gedankens entfacht.

Es ergeben sich viele philosophische Fragen. Wenn 50% oder 60% des Gehirns übernommen werden, gibt es dann einen Punkt, an dem das, was uns zu Menschen macht, überschrieben wird? Ich habe darüber im “Quantum Economy” geschrieben und es “die letzte narzisstische Verletzung der Menschheit” genannt. Es ist unser Glaube, dass wir Gott erschaffen können. In der Vergangenheit sahen wir Gott als den Schöpfer, aber vielleicht sind wir die Schöpfer von Gott. Deus ex machina: Gott aus der Maschine. Wenn wir glauben, dass wir erschaffen können, was Gott ausmacht – Glückseligkeit, Göttlichkeit, Unsterblichkeit – dann stellt sich die Frage, ob wir es, wenn wir es tun oder damit verschmelzen, auslöschen? Wir haben Narziss, der ins Wasser schaut und eine Reflexion sieht, aber es ist niemand zu Hause, um sie wahrzunehmen. Wir erschaffen Wesen, die identisch sind, und obwohl das Licht an ist, ist niemand zu Hause, um sie wahrzunehmen.

Wir spielen mit der Simulationshypothese von Nick Bostrom und fragen: “Was sind die Argumente? Was sind die philosophischen Implikationen?” Es ist sehr schwierig aus wissenschaftlicher Sicht zu beweisen, dass wir nicht in einer Simulation leben. Ich glaube fest an Dimensionen, aber dennoch, wenn man zu argumentieren beginnt und versucht zu erklären, was Technologie nicht kann, wird es sehr herausfordernd. Das ist es, was mich nachts wachhält, denn ich interessiere mich sehr für Bewusstsein und Leben im Allgemeinen. Es ist schwierig, aus wissenschaftlicher oder philosophischer Sicht zu argumentieren. Wir müssen viel tun, um ein besseres Verständnis zu bekommen. Es gibt immer ein Risiko mit der Technologie. Vielleicht kommt sie nicht in Form eines Arnold Schwarzenegger oder eines Bruce Willis zurück, um uns zu retten, aber vielleicht wird sie sehr effizient. Vielleicht gibt es das Potenzial, das zu überschreiben, was uns menschlich macht. Wir sollten darüber nachdenken, welche Art von Zukunft wir schaffen wollen. Wenn wir alles erschaffen können, was würden wir dann erschaffen?