La Grande Nation macht vor, was Deutschland fehlt
Führungsanspruch in der Quantum Economy: Eine Chance für Friedrich Merz
Emmanuel Macron macht es vor: Der französische Präsident setzt kraftvolle Signale, sei es durch seine jüngste Technologie-Offensive oder die Initiative zur Einberufung eines Ukraine-Gipfels, um Europas geopolitische Handlungsfähigkeit zu unterstreichen. Frankreich setzt entschlossen auf zentrale europäische Themen und schafft so einen Lichtblick und einen dringend notwendigen Perspektivwechsel inmitten der verbreiteten Negativstimmungg in Europa. Als „Gestaltungsminister“ treibt Macron Europas Rückkehr an den globalen Verhandlungstisch der Zukunft voran.
Während Macron unermüdlich europäische Projekte vorantreibt, bleibt Berlin zögerlich. Doch genau hier setzt die Debatte an: Deutschland muss seine Führungsrolle in Europa neu definieren – und die anstehenden Wahlen werden darüber entscheiden, wer die Weichen für die Zukunft stellt. Ein Wahlsieg von Friedrich Merz könnte den Beginn einer politischen Neuausrichtung markieren – hin zu einer Führung, die nicht nur Krisen verwaltet, sondern Deutschlands Zukunft gestaltet. Deutschland braucht keinen weiteren Verwalter des Status quo, sondern einen Kanzler, der mutige Entscheidungen trifft – vor allem wenn es um Technologie und Wirtschaft geht.
Deutschland steht vor der Wahl: Von der Verwaltung zur Gestaltung
Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und ein wirtschaftliches Powerhouse ist nicht das Ergebnis bloßer Verwaltung. In den letzten Jahren hat Deutschland seine Rolle jedoch kaum ausgefüllt. Während Frankreich klare strategische Entscheidungen trifft, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, herrscht in Deutschland eine Politik des Abwartens und Klein-Klein.
Frankreich hat unter Macron mit seiner KI-Offensive ein starkes Zeichen gesetzt: Ursprünglich waren 50 Milliarden Euro an Investitionen geplant, doch auf dem kürzlich stattgefundenen Artificial Intelligence Action Summit 2025 in Paris verkündete Macron eine Erhöhung auf 100 Milliarden Euro. Kurz darauf kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Abschuss des AI Action Summits eine Mobilisierung von 200 Milliarden Euro für Investitionen in KI an. Diese Investitionen fließen in strategische Sektoren wie maschinelles Lernen, Quantencomputing und nachhaltige High-Performance-Computing-Center. Währenddessen herrschen in Berlin statt ambitionierter Investitionen Bedenken und Regulierungswut.
Ein Kanzler Friedrich Merz und eine von ihm geführte Regierung hätten nun die Chance, diese Haltung zu durchbrechen. Er kann sich Macron zum Vorbild nehmen: ein Politiker, der unpopuläre Entscheidungen trifft, aber stets den Blick nach vorne richtet. Der Mut, neue Wege zu beschreiten, zeichnet eine starke Führungspersönlichkeit aus. Deutschland braucht keine bloße Verwaltung der Gegenwart, sondern eine visionäre Gestaltung der Zukunft.
Die Quantum Economy als strategische Chance
Ein zentraler Bereich, in dem Deutschland jetzt vorangehen muss, ist die Quantum Economy. Europa hat in der Vergangenheit zwar einige seiner technologischen und wirtschaftlichen Führungspositionen verloren, doch gerade im Quantencomputing und damit verbundenen Möglichkeiten der Quantentechnologie liegt eine historische Gelegenheit, die europäische Innovationskraft wiederzubeleben. Dabei kommt nicht ungelegen, dass die UNESCO und die Vereinten Nationen das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie erklärt haben, ein Ereignis, das Europa eine einmalige Chance bietet. Wenn Europa seine Kompetenzen in Forschung, Industrie und Kapital vereint, kann es noch im Deep-Tech-Bereich eine führende Rolle übernehmen und „seinen Platz am Tisch erarbeiten“
Wichtige europäische Konzerne – darunter Siemens, BMW und Airbus – testen bereits erste Anwendungsfälle im Bereich der Quantentechnoloige. Eine entschlossene politische Unterstützung ist jedoch unerlässlich, um Skalierungseffekte zu erreichen und nicht auch in dieser strategischen Zukunftstechnologie von anderen Nationen abgehängt zu werden.
Frankreich zeigt unter Macron, wie ein zielgerichtetes Ökosystem aussehen kann. Durch Innovationszentren und strategische Allianzen fördert das Land europäische Deep-Tech-Unternehmen und hat mit der „French Tech Initiative“ bereits über 500 Startups unterstützt, darunter auch im Bereich generative KI und Quantenhardware. Deutschland sollte dieser Strategie folgen und auf gebündelte High-Tech-Hubs setzen, die Forschung, Industrie und Kapital zusammenführen. Statt lediglich neuer Vorschriften und Projekte, die vor allem der Beratungsindustrie zugutekommen, braucht es gezielte Anreize für Unternehmen, die sich auf Quanten- und KI-Lösungen spezialisieren. Nur so kann Deutschland vom reagierenden Zuschauer zum agierenden Taktgeber in der globalen technologischen Entwicklung zurückkehren.
Europas industrielle Stärke strategisch nutzen
Europa verfügt über starke Industrie- und B2B-Kompetenzen – oft verkörpert von den „Hidden Champions“, viele davon in Deutschland. Genau hier kann ein Wettbewerbsvorteil für die Quantum Economy entstehen: Mit Quantencomputing und KI lässt sich in Bereichen wie Arzneimittelforschung, Biopharma, Materialentwicklung und Fertigung enorme Wertschöpfung generieren. Von der Bekämpfung von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Krebs über effizientere Materialien bis hin zur, Entwicklung neuer Ansätze für die Speicherung bis hin zur Entwicklung neuer Ansätze für die Speicherung und Distribution erneuerbarer Energien durch Simulationen und algorithmische Berechnungen – die nächsten zehn Jahre versprechen die Geburt neuer Billionen-Industrien an der Schnittstelle zwischen Künstliche Intelligenz und Quantentechnologie. Europäische Unternehmen wie Pasqal (Frankreich), Terra Quantum (Schweiz) oder IQM (Finnland) forschen bereits an skalierbaren Quantencomputern und Quantenanwendungen, die zum Teil in europäischen Rechenzentren wie LUMI oder dem Leibniz-Rechenzentrum im Einsatz sind.
Aus den nun bekannten Large Language Models (LLM) entstehen LQMs – Large Quantitative Models, die auf konkreten Business-Anwendungsfällen basieren und industrielle Kernkompetenzen – Deutschlands große Stärke – setzen. Das Zusammenspiel aus Cloud-Computing und neuen Quantentechnologien ermöglicht hybride Ansätze, die eine neue industrielle Revolution anstoßen können. Mit Quanten-KI und Industrieanwendungen hat Deutschland die Chance, im globalen Technologiewettkampf wieder eine führende Rolle einzunehmen. Das setzt aber eine visionäre und entschlossene Regierung in Berlin voraus.
Als Antwort auf die hundert ersten Tage in Washington müssen in Berlin neue gezielte Fördermaßnahmen und Allianzen geschaffen werden, die ein gemeinsames Hardware- und Software-Ökosystem aufbauen und Entwicklergemeinschaften zusammenbringen. Nur so wird Europa in der Lage sein, eine aufstrebende Quantum Economy nachhaltig zu etablieren.
Deutschland als Gestalter – nicht Verwalter
Die Zeit der politischen Zurückhaltung in Deutschland muss vorbei sein. Es reicht nicht mehr, nur Krisen zu managen oder ad hoc auf äußere Entwicklungen zu reagieren. Wir leben in einer anderen Zeit. Deutschland muss seine Zukunft antizipieren und aktiv gestalten und kann sich in diesen Tagen von Frankreichs offensiver Politik inspirieren lassen.
Friedrich Merz hat eine gigantische Chance, einen Aufbruch einzuleiten. Die Stimmung ist schlecht, die Chancen sind da. Er kann Deutschland auf einen Pfad der Innovationsförderung, strategischen Investitionen und einer kohärenten wirtschaftspolitischen Vision führen. Macron liefert eine Blaupause: kompromisslose Förderung zukunftsweisender Technologien, mutige Investitionen und eine koordinierte europäische Strategie.
Der Auftrag ist klar: Deutschland braucht mutige Investitionen, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für Unternehmertum und eine enge Vernetzung mit europäischer Forschung und Industrie. Anders als in den vergangenen Jahren braucht es jetzt eine klare Vision – so mutig und weitreichend wie Macron in Frankreich. Nur so wird Deutschland seinem Anspruch als drittstärkste Volkswirtschaft gerecht und leistet einen zentralen Beitrag zu einem starken, gestaltenden Europa. Die Quantum Economy bietet die Chance, genau diesen Wandel voranzutreiben und Europa in einem bevorstehenden technologischen Tsunami zu führen.