Der allerletze Mensch

Der allerletzte Mensch … bin ich. Das Bild in jeder Tönung und mit zahllosen Filtern. Augenblick; ich muss meinen Augenblick teilen, eine
weltlose Erinnerung einer beliebigen Kulisse: Mein Moment.

Ich instagramme, also bin ich.  Nicht und nichts erinnern, nicht und nichts genießen, das werde ich. Ich erkenne ohne Erkenntnis und erlebe ohne Erlebnis.
Ich öffne mein Fenster, um euch die Welt zu zeigen, mein Facebook. Offen und transparent – und so verschlossen.
Sein mit Sinn, der Unsinn. Der letzte Mensch bin ich.

ICH INSTAGRAMME ALSO BIN ICH

Mein narzisstischer Selbstbezug, das Streben nach der eigenen Marke. Die Selbstoptimierung von Körper und Geist. Der Homo Narzissmus.
(Eben) der letzte Mensch. Der lebt, um zu überleben, und optimiert, um frei zu sein.

Moment mal. Wir verlieren den Moment und somit unser Momentum. Die gewonnene Freiheit führt zu weniger Freiheit, und die Gesundheit
wird zur neuen (Volks-)Krankheit. Am Ende bleibt die Müdigkeit …

Eine paradoxale Welt. Und nun? Ein zeitiger Kampf in Zeitlosigkeit zwischen dem, was war, und dem, was kommt: Die Revolution – the exploited against the exploiters. Aber gegen was und wen soll hier Widerstand geleistet werden, wenn die Zeit zeitlos ist, und wenn die einzige Ausbeutung die unserer selbst
ist?

ABER GEGEN WAS SOLL HIER WIEDERSTAND GELEISTET WERDEN, WENN DIE ZEIT ZEITLOS IST?

Wir sind gefangen in der Gegenwart. Nach innen oder … außen, so rebelliert der letzte Mensch, aber zu einer Revolution ist er nicht imstande.
Es fehlt das andere, die Aufhebung, die Synthese des Neuen, es fehlt die Kraft der Verbundenheit, weil ich … als der letzte Mensch – der
Ausgebeutete bin, und ich – als der letzte Mensch – der Ausbeuter bin.

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